Interview mit Marijke van Duin, ECEN (European Christian Environmental Network) für Arbeitsgemeinschaft Schöpfungsverantwortung, Wien, Österreich
September 2015 (Deutsch/English)
Im Vorfeld zur Gründung des ECEN fanden auf Intervention von Lukas Vischer Konferenzen, u.a. auch in Wien, statt. Wie war damals die allgemeine Stimmung in den europäischen Kirchen?
Soweit ich weiß, schenkten die Kirchen damals den Umweltthemen und dem Klimawandel nicht viel Aufmerksamkeit. Das musste erst aufgebaut werden. Es gab aber einen fruchtbaren Boden dafür in den Kirchen dank des Konziliaren Prozesses, in dem „Bewahrung der Schöpfung“ ein Punkt war. Die anderen Punkte waren Friede und Gerechtigkeit. Auf diesem 10-jährigen Konziliaren Prozess, der mit der Ersten Europäischen Ökumenischen Versammlung in Basel 1989 in Verbindung stand, aufbauend, wurden einige kleinere ökumenische Konferenzen zu den Themen Umwelt, Klimawandel und Nachhaltige Entwicklung organisiert. Eine dieser ersten Konferenzen war eine viertägige Konferenz in Mühlheim in Deutschland, die von der Konferenz Europäischer Kirchen (KEK) im April 1995 organisiert wurde. Das war meine erste ökumenische Konferenzen zu Umwelt/Klimawandel und seitdem arbeite ich in diesem Bereich mit.
As far as I know, there was not much attention for environmental issues or climate change in the churches at that time. This had to be built up. However there was some fertile soil in the churches, thanks to the Conciliair Process, in which `integrity of creation‘ was one of the topics. The other topics were peace and justice. Building upon this 10 year long Conciliair Process, which was linked to the First European Ecumenical Assembly in Basel in 1989, some smaller ecumenical conferences on environment, climate change and sustainable development were organised. One of the first conferences of this kind was a four-day conference in Mühlheim, Germany, organised by the Conference of European Churches (CEC) in April 1995. This was my very first ecumenical conference on environment/climate change, and from that moment on I have been participating in this work.
Mit welchen Erwartungen sind Sie in diese Konferenzen gegangen?
Nun, genau genommen, ohne Erwartungen. Ich wurde vom Kuratorium meiner Kirche (die Mennonitische Kirche in den Niederlanden), für die ich wöchentlich einige Stunden als Assistentin der Geschäftsführerin arbeitete, gebeten, meine Kirche bei diesem Treffen zu repräsentieren. Offensichtlich erkannte diese Geschäftsführerin, eine ältere Dame, mein Potential. Bis heute bin ich ihr für diese Chance, die sie mir damit gab, dankbar.
Well, actually with no expectation. I had been asked by the board of my church (the Mennonite Church in the Netherlands), for which I worked a couple of hours per week at that time as assistant to the secretary, to represent our church in this meeting. Apparently this secretary, an elderly woman, saw potential in me. To this day I am grateful to her for the oppurtunity she gave me back then.
Was waren die vorrangigen Schritte zur Gründung des ECEN?
Auf die Mühlheim-Konferenz folgten noch etliche dieser „Gründungs“-Konferenzen. Sie mündeten in die Zweite Europäische Ökumenische Versammlung in Graz 1997. Nach der Mühlheim-Konferenz wurde ich Mitglied des Umwelt-Arbeitskreises des Niederländischen Ökumenischen Rates der Kirchen und in dieser Rolle nahm ich an der Versammlung in Graz teil. Da fand sich eine kleine Gruppe von Leuten aus verschiedenen europäischen Ländern und Kirchen zusammen, um die Möglichkeit zu diskutieren, ein europäisches Kirchennetzwerk für Umweltthemen aufzubauen. Da waren vorwiegend jüngere Leute, unter 40, und ich war eine von ihnen. Netzwerken als Arbeits- und Organisationsmodell war damals sehr modern und man vermied damit jegliche kirchliche Bürokratie.
After the Mühlheim conference, there were a couple more of these `founding`conferences. They culminated in the Second European Ecumenical Assembly in Graz, in 1997. After the Mühlheim conference I had become a member of the envir. working group of the Dutch Ecumenical Council of Churches, and in that capacity I attended the Assembly in Graz. A small group of people was formed there, from different European countries and churches, to discuss the possibility to set up a European church network on envir. issues. They were mostly young(er) people, under 40, and I was one of them. Networking as a working- and organisational model was still pretty modern in those days, and it avoided all kinds of church bureaucracy.
Zur Einrichtung von Coalitions?
Das ECEN wurde formell bei der ersten Versammlung in der Orthodoxen Akademie in Vilemov in Tschechien 1998 gegründet. Diese erste Versammlung war wirklich ein Arbeitstreffen, auf dem verschiedene Arbeitsweisen diskutiert wurden. Schließlich einigte man sich darauf (wenn ich mich richtig erinnere), dass Coalitions zu den verschiedenen Themen die beste Arbeitsweise wären. Bei dieser ersten Versammlung wurden einige Coalitions gegründet, die noch heute existieren, so wie Schöpfungszeit, Klimawandel und Ökomanagement. Andere, wie Theologie, Mobiliät, Naturschutz, Energie, Lebensstiländerung, kamen später dazu und einige davon lösten sich wieder auf.
ECEN was formally set up at the first Assembly in the Orthodox Academy in Vilemov, Czech Republic, in 1998. This first Assembly was really a working meeting, in which different forms of working methods were discussed. Eventually there was consensus (if I remember correctly) that coalitions on different topics were the best working method. At this first Assembly a few coalitions were set up that still exist today, such as Creation Time, climate change, eco-management. Others, such as theology, mobility, nature protection, energy, transform our living, were added later, and some of them dissappeared.
Sie hatten im ECEN eine Doppelfunktion, einerseits waren Sie Mitglied des Enablingteams und darüber hinaus leiteten sie die Coalition Climate Change. Das war eine große Aufgabe, wie haben Sie diese bewältigt?
Nun, zeitenweise war es wirklich viel Arbeit! Wahrscheinlich war es eine Kombination aus Glaube an Gott und „die gute Sache“, und gutes Zeitmanagement, die mir halfen, diese Arbeitsbelastung zu bewältigen. Als Musikerin und Musiklehrerin konnte ich mir meine Zeit teilweise flexibel einteilen. Die Hälfte meiner Ferien und viele Abende und Wochenenden widmete ich dem ECEN und einschlägigen ökumenischen Arbeiten. Und das mache ich auch heute noch, da ich auch Mitglied der Arbeitsgruppe Klimawandel des World Council of Churches (WCC) bin.
Well, it was indeed a lot of work at times! Probably it was a combination of faith in God and `the good cause`, and clever time management, that helped me to deal with the work load. As a musician and music teacher I could partly be flexible with my time. Half of my holiday time and many evenings and week-ends I spent on ECEN and related ecumenical work. And I still do today, since I am also a member of the Working Group on Climate Change of the World Council of Churches (WCC).
Was war das Ziel der Klima-Coalition?
Das Ziel der ECEN-Klima-Coalition war und ist ein zweifaches: Zunächst einmal möchte die Coalition innerhalb der (Mitglieder der) Europäischen Kirchen mehr Bewusstsein für die Probleme und Herausforderungen des Klimawandels schaffen. Zweitens spielen die Mitglieder der Coalition eine bedeutende Rolle in der Lobbyarbeit und in Interessensgruppen im Namen dieser Kirchen. Das bedeutet z. B. die Teilnahme an Veranstaltungen zum Klimawandel, die von der Europäischen Kommission oder dem Europäischen Parlament organisiert werden. Oder ähnliche Treffen im eigenen Land. Zusätzlich half die Coalition oft, Statements der ganzen ECEN-Versammlung zu schreiben, die entweder an die Europäische Kommission oder andere politische Körperschaften oder Institutionen geschickt wurden oder an die Führer der europäischen Kirchen. Damit ergab/ergibt sich auch bei dieser Arbeit für verschiedene Interessensgruppen ein doppelter Terminkalender.
The goal of the ECEN climate coalition was and still is twofold. First of all the coalition aims to create more awareness within the (membership of the) European churches about the problems and challenges of climate change. Secondly members of the coalition have an important role in lobby and advocacy work, on behalf of these churches. This means e.g. attendance of meetings on climate change organised by the European Commission or the European Parliament. Or similar meetings in one`s own country. Also the coalition often helped writing statements from the ECEN Assembly as a whole, that were either sent to the European Commission or to other political bodies and institutions, or were sent to the leadership of the European churches. So also in this advocacy work there was and is clearly a double agenda.
Wie, auf welche Weise, sind Sie aktiv geworden?
Ich komme aus einer Familie, die an Politik und Theologie interessiert ist – mein Vater war Theologe. Sobald ich den Zusammenhang zwischen dem christlichen Glauben und der Notwendigkeit, die Wunder der Natur/Schöpfung zu bewahren, erkannt hatte, konnte ich dieser Thematik nicht mehr meinen Rücken zuwenden. Ich war immer schon eine große Naturliebhaberin und ich wanderte in Ländern wie Schweden, Norwegen, Finnland, Frankreich, Schottland, Österreich, der Schweiz seit ich ein Kind war. Darüberhinaus, seit ich verstand, dass der Klimawandel nicht nur Auswirkungen auf die Natur/Schöpfung hat, sondern auch eine große Ungerechtigkeit gegenüber den Armen bedeutet, trat der politische Aspekt dazu und mein Interesse wurde noch mehr geweckt.
I come from a family with interest in politics and theology (my father was a theologian). Once I understood the link between Christian faith and the necessity to preserve the wonders of nature/creation, I could not turn my back to this issue anymore. I have always been a great lover of nature, and have been hiking in countries like Sweden, Norway, Finland, France, Scotland, Austria, Switzerland, since I was a child. Moreover, once I understood that climate change not only has implications for nature/creation, but is also a great injustice especially to the poor, the political aspects kicked in and my interest was even further aroused.
Wie sollte Klimaschutz in den Kirchen Europas forciert werden?
Ich glaube nicht, dass irgendwo eine gerechte Klimapolitik erzwungen werden kann, nicht einmal in den Kirchen. Dieses Thema ist zu komplex und zu sehr mit unserer Wirtschaft und unserem täglichen Leben verquickt. Ich glaube aber, dass kontinuierliche Bewusstseinsbildung am Ende Früchte tragen wird. Wenn die Menschen einmal besser infomiert sind – und hierin sehe ich eine Aufgabe für die Kirchen -, werden sie bessere Entscheidungen treffen, sowohl als Konsumenten als auch als Wähler. Und einmal wird der „Kippeffekt“ – wie Al Gore es nennt – eintreten: der Moment, in dem die Mehrheit in die richtige Richtung geht (z.B. die Richtung nachhaltiger Entwicklung) und jene übertrifft, die am alten System und den alten Produkten festhalten. Aber diesen Moment, an dem dieser Effekt eintritt, zu erreichen, verlangt einen langen und schwierigen Prozess, weil die Interessen mächtiger wirtschaftlicher und politischer Gruppen und Systeme auf die Spiel stehen und diese nicht leicht ihren Status und ihre Macht abgeben werden.
I don’t think that a just climate policy can be forced anywhere, not even in the churches. The issue is too complex, and too much intertwined with our economies and daily lives. I do believe however that continuous awareness-building will bear fruit in the end. Once people are better informed (here I do see a role for the churches), they will start to make better choices, both as consumers and as voters. And at some point the `tipping point` – as Al Gore calls it – will be reached: the moment that a majority wants to go into the right direction, (i.e. the direction of sustainable development), and overpowers those who want to stick to the old systems and products. But to reach this point will be a long and harsh process, because there are very powerful economic and political groups and systems at stake, that will not easily hand over their status and power.
Ein großes Unternehmen mit viel Engagement. Es gab immer wieder ECEN-Konferenzen mit diesem Schwerpunkt…
1989 Vilemov, 1999 Loccum, 2001 Raubichi, 2003 Volos, 2005 Basel, 2006 Flämslätt, 2007 Sibiu, 2008 Mailand, 2010 Prag, 2012 Elspeet, 2014 Balatonszárszó. Siehe dazu die ECEN-Webseite: www.ecen.org
Es gab auch eine Klima-Petition, die wir mit Lukas Vischer gemeinsam in Bonn überreichten, wann war das?
Das war während der Zeit der ECEN-Versammlung in Basel.
This was during the time of the Basel Assembly of ECEN.
Wer nahm an den Konferenzen teil, welche Organisationen, Personengruppen?
Es gab immer sehr gemischte Gruppen von Leuten. Eine Gruppe waren/sind offizielle Kirchenvertreter oder kirchliche bzw. christliche Organisationen. Eine andere Gruppe setzt sich aus Leuten zusammen, die mehr persönlich engagiert sind. Und noch eine andere Gruppe besteht aus neuen Leuten, die gerade ein Umweltprojekt in ihrer Kirche oder kirchlichen Organisation gestartet haben. Diese kamen und kommen zu den ECEN-Versammlungen zwecks Hilfe und Inspiration.
There has always been a mix of people. One group were/are official representatives of their churches, or church- or Christian organisations. Another group is formed by people involved on a more personal basis. And yet another group consists of new people who just started an environmental project or structure in their church or church organisation. They came and come to the ECEN Assemblies for help and inspiration.
Können Sie Highlights nennen?
Jede ECEN-Versammlung war ein Highlight. Die schwierigen Perioden waren immer die zwischen den Versammlungen. Aber nunmehr hat das ECEN seine Verfasstheit und seinen Wert bewiesen. Für mich persönlich war die 9. Versammlung in den Niederlanden (2012) ein Höhepunkt, weil ich selber stark in die Organisation involviert war. Es bedeutete eine gewaltige Herausforderung, diese Versammlung zu organisieren, und eine große Erleichterung und Belohnung, als sie erfolgreich verlief!
Every Assembly has been a highlight. The difficult periods have always been the periods in between Assemblies. But by now ECEN and its constituency has proven its worth. For me personally the 9th Assembly in The Netherlands (in 2012) has been a highlight, because I was in the centre of the organisation. It was a huge effort to organise this Assembly and a big relief and reward when it became a success!
Wie arbeitet die Coalition heute?
Soweit ich weiß, noch immer auf dieselbe Weise wie damals, als ich sie unterstützte. Die Mitglieder der Coalition arbeiten entweder innerhalb ihrer eigenen Kirchen oder Organisationen (Bewusstseinsbildung, Projekte, Publikationen usw.) oder an der Spitze einer Lobby oder Interessensgruppe. Manchmal kombinieren sie beide Wirkungsbereiche. Einige sind auch Mitglieder der Arbeitsgruppe für Klimawandel des WCC (World Council of Churches). Glücklicherweise haben in den letzten zehn Jahren viele europäische Kirchen ihre eigenen Projekte und Projektgruppen zu den Bereichen Klimawandel und Nachhaltige Entwicklung aufgebaut. So wird jede ECEN-Versammlung teilweise zu einer großen Wiedervereinigung, in der die Leute ihre Erfahrungen austauschen und einander neu inspirieren.
As far as I know still in the same way as when I facilitated the coalition. Members of the coalition are either working within their own churches or organisations (awareness building, projects, publications etc.) or work more in the forefront of lobby and advocacy. Sometimes they combine these two work fields. Some are also members of the Working Group on Climate Change of the WCC. Fortunately over the last ten years many churches in Europe have set up their own projects and project organisations on climate change and sustainable development. So the ECEN Assembly has partly become a big reunion in which people share experiences and inspire each other again.
Was sind die nächsten Ziele?
Soweit es die Coalition „Klima“ betrifft, liegt der neue Schwerpunkt auf dem kommenden UN-Klimagipfel (COP 21) im Dezember in Paris. Viele europäische Kirchen nehmen an Klimamärschen und am Klimapilgern teil, siehe dazu https://www.oikoumene.org/en/press-centre/news/pilgrims-for-climate-justice-plan-to-impact-cop-21-in-paris und https://cecpilgrimage.wordpress.com/. Natürlich hilft die Enzyklika „Laudato Si‘“ von Papst Franziskus sehr, in der Öffentlichkeit Bewusstsein zu wecken und der Stimmen der Kirchen mehr Gewicht zu geben. Die Enzyklika ist sehr ökumenisch und ich bin sicher, dass sich viele Kirchen, neben der römisch katholischen selbst, dadurch ermutigt fühlen. Für die Coalition „Klima“ des ECEN ist Kontinuität wichtig. Der Klimagipfel im Dezember ist nur ein Moment, eines von vielen Treffen hintereinander. So müssen wir trotz allem Aufsehen und aller Medienberichterstattung im Auge behalten, dass dieser Prozess noch viele Jahre andauern wird. Selbst dann, wenn in Paris wirklich ein neues internationales Klimaabkommen erreicht wird.
Darüberhinaus beschäftigen wir uns hier in den Niederlanden mit dem Gerichtsverfahren, das die Klimaorganisation Urgenda gegen den Staat angestrengt hat. Die Niederlande mögen früher an der Spitze gestanden sein, was umweltfreundliche Politik betrifft, aber was Klimapolitik und nachhaltige Energien betrifft, sind wir seit ungefähr 15 Jahren hinter andere EU-Länder zurückgefallen. Tatsächlich, glaube ich, sind die Niederlande nun an vierletzter Stelle… Daher ist Urgenda, ein Zusammenschluss von NGOs, Spitzenwissenschaftern und „grüner Wirtschaft“, vor Gericht gegangen, um den Staat zu zwingen, endlich Maßnahmen zu setzen. Letzten Juni, zur Überraschung von Freund und Feind, hat das Gericht in Den Haag zugunsten von Urgenda entschieden und den holländischen Staat dazu aufgefordert, die CO2-Emissionen bis 2020 um 25% zu reduzieren, verglichen mit 1990. Aber erst unlängst hat der Staat angekündigt, das Urteil anzufechten. Diese Anfechtung wird ungefähr drei Jahre in Anspruch nehmen, was eine Menge verschwendete Zeit, Mühe und Geld bedeutet. Natürlich ein Grund mehr für alle, die eine bessere Klimapolitik wollen, die Kirchen der Niederlande eingeschlossen, ihre Bemühungen zu verstärken. Der Gerichtsfall ist ein internationaler Präzedenzfall und wird intensiv von anderen Ländern und auch NGOs sowie dem WCC verfolgt. Siehe dazu http://www.urgenda.nl/en/.
As far as the climate coalition is concerned, the upcoming UN climate summit (COP 21) in Paris in December, is now the focus. Many churches in Europe (and beyond) take part in climate marches or climate pelgrimage, see https://www.oikoumene.org/en/press-centre/news/pilgrims-for-climate-justice-plan-to-impact-cop-21-in-paris and https://cecpilgrimage.wordpress.com/ Of course the Encyclical of Pope Franciscus `Laudato si‘ helps a lot to raise awareness amongst the general public ánd to give the churches‘ voices more weight. The Encyclical is very ecumenical, and I am sure that many churches, beside the Roman Catholic Church itself, feel encouraged by it. For ECENs climate coalition continuity is important. The climate summit in December is just one moment, one of many meetings in a row. So in spite of all the buzz and media coverage, we need to keep in mind that the process will go on for many more years to come. Even if `Paris‘ results in a new international climate agreement.
Furthermore, here in the Netherlands, we are dealing with the lawsuit that climate organisation Urgenda has started against the Dutch state. The Netherlands may once have been in the forefront of environmentally friendly policy, but when it comes to climate policy and sustainable energy, since 15 years or so we fall far behind other EU states. In fact I believe that NL is now fourth from the bottom in the list… So Urgenda, which unites ngo’s, topscientists and green businesses, has gone to court to force the state to finally take measures. Last June, to the surprise of friend and enemy, the court in The Hague ruled in favour of Urgenda, and summoned the Dutch state to mitigate CO2 emissions by 25% in 2020, compared to 1990 levels. But very recently the state has announced that it will appeal this verdict. The appeal might take three years or so, which means a lot of wasted time, effort and money. All the more reason for those who want better climate policies, including the churches in NL, to step up their efforts. The court case is an international precedent, and intensly followed by other countries and ngo-communities, including the WCC. See http://www.urgenda.nl/en/
Einiges zu Ihrer Person: Sie sind Künstlerin (Musikerin) und in Ihrer Kirche (Mennoniten) aktiv. Mit Ihren musikalischen Beiträgen zu den ECEN-Konferenzen, zur Liturgie haben Sie einen wichtigen Beitrag geleistet. Wie wirkten diese Funktionen zusammen?
Für mich sind meine musikalische und die ökumenische Klimaarbeit untrennbar und organisch verbunden. Denn klassische Musik berührt die Seele und bezieht sich auf existenzielle Fragen: das Wunder von Leben und Tod, grundlegende menschliche Gefühle wie Liebe, Freude und Trauer. Dieselben existenziellen Fragen sind natürlich mit dem christlichen Glauben verbunden und können auch bei einer tief gefühlten Verbindung mit der Natur ausgelöst werden. Ich habe immer regelmäßig den Rückzug in die Natur gebraucht, um mich wieder als Teil der Natur zu fühlen, näher zu Gott zu sein und meine Seele aufzutanken. Auf diese Weise inspiriert, kann ich mich auch als Musikerin weiterentwickeln.
For me my music work and the ecumenical climate work are intrinsically and organically linked. Because classical music touches the soul and focuses on existential questions: the miracle of life and death, basic human emotions as love, joy and grief. The same existential questions are of course linked to the Christian faith, and can also be touched by a deeply felt connection with nature. I have always needed regular retreats in nature, in order to feel part of nature again, be closer to God and replenish my soul. Inspired in this way, I can grow further as a musician.
(Marijke van Duin war Leiterin der ECEN Klima-Coalition von 1999 – 2012).
Die ARGE Schöpfungsverantwortung dankt sehr herzlich für dieses Interview! Es wurde publiziert in ARGE’s E-Bulletin und Webseite: http://www.argeschoepfung.at/